DER SINN der WORTE ,,alle“und ,,Welt“in der HEILIGEN SCHRIFT

DER SINN der WORTE ,,alle“und ,,Welt“in der HEILIGEN SCHRIFT
von Harold Brunson Jr.

Originaltitel:,,All“ and ,,World“ – letztes Kapitel aus dem Buch ,,Leaves, Worms, Butterflines,.. T.U.L.I.P. Anthologie von V.C. Mayes.
Von Harold Brunson jr.
Übersetzung und Bearbeitung von Iosif Raul Enyedi
Zweite Auflage
Bocșa, 2012

DER SINN der WORTE ,,alle“und ,,Welt“in der HEILIGEN SCHRIFT.

Ich möchte beginnen mit zwei Absurditäten:

1. Laut (gemäss) von Markus 1,5, hat Johannes der Täufer in der Zeit seines Wirkens, jede Person aus dem Lande Judäa und aus der Stadt Jerusalem getauft, einschliesslich den Pontius Pilatus, den Barrabas und jedes Mitglied des Hohenrates.
,,Markus 1,5:”Und es ging zu ihm hinaus das ganze Land Judäa und die Bewohner von Jerusalem, und es wurden von ihm alle im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.”

2. Kurz vor der Geburt Christi, ging eine Verordnung aus vom Kaiser Augustus, den ganzen Erdkreis einzuschreiben, verpflichtend zur Bezahlung; das würde einschliessen, auch die amerikanischen Indianer, die arktischen Eskimos, die asiatischen Mongolen und die afrikanischen Pygmäen.
,,Lukas 2,1: „Es begab sich aber in jenen Tagen, daß ein Befehl ausging von dem Kaiser Augustus, daß der ganze Erdkreis sich erfassen lassen sollte.”

Wenn die Bibel die Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ in konsequenter Art benützt in einem allgemeinen Sinn,1)müssen die Interpretationen von Markus 1,5 und Lukas 2,1 doch rechtskräftig bleiben. Aber wenn das so bleibt, könnte man die Bibel als widersprüchlich betrachten, weil: Johannes der Täufer, hat, anhand anderer Bibelstellen, in Wirklichkeit nicht das ganze Land Judäa und ganz Jerusalem getauft; und auch nicht die amerikanischen Indianer, die arktischen Eskimos, die asiatischen Mongolen oder die afrikanischen Pygmäen, weil sie niemals Untertanen der Römer waren.
Wie kann dann jemand erklären, diese scheinbaren Widersprüche, verglichen mit anderen biblischen Texten und historischen bekannten Tatsachen? Wenn man diese Aussagen über ,,alle“ und ,,Welt“ in diesen Versen falsch versteht, könnte man dann nicht schlussfolgern, dass das wahre Verständnis auch in anderen Versen falsch sein könnte? Gibt es wohl eine zufriedenstellende Antwort zu diesem Dilemma? Gibt es wohl klare, genaue und strenge Regeln für die Auslegung der jeweiligen Bibelstellen? Und, wenn ja, dann, welche sind es, und wie benützt man sie?

1) Wie die Arminianer behaupten und nach ihrem doktrinischem System.
NEUTESTAMENTLICHE BENÜTZUNG der WORTE ,,alle“ und ,,WELT.“

Wir können feststellen und lernen im Neuen Testament, dass der Heilige Geist ein breites Spektrum gebraucht für die Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“.
Für das Wort ,,alle“ im Neuen Testament, finden wir in der griechischen Sprache 5 verschiedene Benennungen: hapas (=alle zusammen); holos (=das Ganze); hosos (=so viel wie möglich, gross, lang); pas (= alle, jedwelcher, jeder); pantos (= ganz, gänzlich).
Für das Wort ,,Welt“ hat die griechische Sprache 4 Benennungen: aion (=Epoche, Ära, Zeitalter, unbestimmte Zeit); ge (=Erde); kosmos (=geordnetes Weltall; und oikoumene (=Erde, der bewohnte Teil der Erde.)
In diesem verschiedentlichen Ausdrucks-Labyrinth kann man nur dann zurechtkommen, wenn man die etymologische Anwendung, also den Gebrauch dieser Ausdrücke, aus der griechischen Sprache studiert; und dann, ,,griechisch“ denkend, kann man die Aussage der Bibel und die Anwendung der jeweiligen Ausdrücke auch korrekt interpretieren, auslegen, darstellen.
Der Autor möchte nun aber nicht auf all diese Ausdrücke im N.T. eingehen. Aber für diejenigen welche an einem tieferen Studium interessiert sind, gilt folgender Vorschlag:
1. Sie können sich informieren in den Schriften von Kittel, Vincent, Robertson oder Wuest, über die korrekte Anwendung der erwähnten Ausdrücke. Die Studie von A.W. Pink über das Wort kosmos in seiner Schrift ,,die Souveranität Gottes“ wird hilfreich sein.
2. Vergleichen Sie die Anwendungen der verschiedenen Ausdrücke im N.T. im Lichte ihrer Anwendung in der Septuaginta.
Aber, um unser Ziel zu erreichen, schlagen wir vor, die Formulierung einer einfachen aber erfolgreichen Methode, wodurch der Bibelforscher einfach und sicher die Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ interpretieren kann, was zugleich eine Ehrerbietung vor dem Wort Gottes sein soll, und auferbauend für den betreffenden Leser und Forscher.
Also ist unser Vorhaben, um gewisse Regeln aufzustellen, zum nutzbringendem Verständnis, sei es für Gelehrte oder Novizen, sei es für Prediger oder einfache Mitglieder, wenn sie in der Bibel auf diese Ausdrücke stossen.

REGELN für die AUSLEGUNG (Interpretation.)

Um die Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ korrekt auszulegen aus der Bibel, muss man 3 Grundregeln beachten:
1. Die Ausdrücke müssen immer im kontextuellen Sinn verstanden werden, das heisst, innerhalb des unmittelbaren Kontextes, im Zusammenhang mit dem dazugehörigen Text.
2. Diese Ausdrücke müssen immer vergleichend betrachtet werden im Lichte anderer Verse und historischer Fakten.
3. Die Ausdrücke müssen auch immer bedingt (conditional) ausgelegt werden, das heisst, jedwelche existierenden Begriffe in der Bibel, im Zusammenhang mit dem entsprechenden Ausdruck, in Betracht zu ziehen, in den gewissen Grenzen und Rahmen.

DIE ANWENDUNG DER REGELN.

Um uns vertraut zu machen mit diesen Regeln und ihrer Anwendung, versuchen wir es nun mit Markus 1,5 und Lukas 2.1.
Zuerst prüfen wir diese Verse im Kontext. Die Kontexte aus Markus Kap.1 und Lukas Kap.2, schmälern,verengen sofort das Spektrum der Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“.
In Markus 1,5 die Ausdrücke in Vers 4:,,in der Wüste“, ,,jüdische Land“, und ,,von Jerusalem“, stellt diesen Absatz in eine stark jüdische Nuance. Die Ausdrücke heben hervor, ohne Zweifel, das spezifische Volk jener Region-die Juden. Dies bedeutet, im allgemeinen, den Ausschluss der Nationen.
In Lukas 2,1, kontextuell, umschliesst die Anwendung des Ausdruckes ,,den ganzen Erdkreis“ nur diejenigen welche unter der Herrschaft der römischen Regierungskoalition waren.
Es gibt noch einen kräftigeren Beweis zugunsten der Beschränkung des Spektrums der Worte ,,alle“ und ,,Welt“ aus diesen Absätzen, und zwar vom vergleichenden Standpunkt aus.
Ein genaues Studium des Markus-Evangeliums über das Wirken des Johannes des Täufers, wird erzeigen wer diejenigen ,,das ganze jüdische Land“ waren, welche getauft wurden von Johannes. Dasselbe wird bewiesen auch im Matthäus-und Lukas-Evangelium. So ersehen wir aus diesen drei Quellen im Vergleich, dass Johannes nicht mehrere Millionen Menschen getauft hat in 6 Monaten. In Wirklichkeit hat er sich absolut geweigert solche zu taufen, welche nicht die ,,würdige Frucht der Busse“ gebracht hatten.(Mat.3,8).
Eine vergleichende Auslegung in Lukas Kap.2 ist unmöglich, benützend nur die Schrift, weil die Verordnung zum einschreiben, welche dort erwähnt wird, sonst nirgends mehr in den Evangelien gefunden wird. Trotzdem, wenn man vergleicht, die weltliche Geschichte mit der biblischen Erzählung, bemerkt man zwei Dinge: erstens, das römische Imperium hat nie über die Kontinente Afrika, Amerika, Australien geherrscht, auch nicht über die Arktis und Antarktis. Zweitens, das römische Einschreiben (zählen), hat nie die Grenzen des Römischen Reiches überschritten. Wenn sie es überschritten hätten, dann hätte dort keinerlei militärische Autorität existiert, auch keine autoritäre Regierungskoalition. Angesichts dieser Tatsachen muss der Ausdruck ,,der ganze Erdkreis“ (Welt) aus Lukas 2,1 sich nur auf diejenigen beziehen, welche sich unter der römischen Regierung befanden.
Vom bedingten, conditionalen Standpunkt aus, das ,,alles“ aus Markus 1,5, gehörten nur die dazu, welche die von Johannes angekündigten Bedingungen erfüllten: explizite, die Busse, und implizite, der Glaube an den kommenden Messias. Ausser diesen Bedingungen mussten auch noch die äusseren Beweise gebracht werden, und zwar: ,,die würdige FRUCHT der Busse“.Also, muss man das ,,alle“ beschränken auf die welche diese Bedingungen erfüllten. Die Bedingung für das einschreiben (Zählung) in Lukas 2,1 war diejenige, ein Untertan des römischen Imperiums zu sein. Deshalb muss das Wort ,,alle“ eingeschränkt werden.

WICHTIGE IMPLIKATIONEN.

Wenn die Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ nun kontextuell, vergleichend und conditional (bedingt) ausgedrückt werden müssen, kommen nun einige sehr wichtige Betrachtungen und Überlegungen zum Vorschein. Ist es möglich, (dass diejenigen welche an eine allgemeine Auslegung )einiger umstrittenen Passagen des N.T. appelieren, dass sie nicht ,,korrekt“ sind in der Auslegung der Schrift? Oder, war unser Gebrauch mit der Benutzung der Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ die Basis des Verstehens der neutestamentlichen Absätze besser als die Basis des Verstehens in der griechischen Sprache, welche klarer ist?
Beachten Sie folgendes:
1. Johannes 3,16: „Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.”
– FRAGE: wenn obiger Vers universell ist in seiner Anwendung, wie kann man dann diese Verse der Bibel verstehen:
– Maleachi 1,3: ,,… den Esau habe ich gehasst … “ und Psalm 5,5: ,,du hassest alle die Frevel tun“
-FRAGE: hat Gott Seinen Sohn gegeben damit ,,niemand“ verloren gehe, oder ,,jeder der glaubt wird nicht verloren gehen?“
2. 1Johannes 2,2: „und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.”
– FRAGE: Bezieht sich der Ausdruck ,,für die ganze Welt“ auch auf das Einbeziehen der Nationen betreffs der Nationalität, so wie der Absatz angibt aus Johannes 11,51-52?
– FRAGE: Wenn Christus als Hohepriester die Sühnung vollbracht hat für jeden Menschen, warum vermittelt Er jetzt nicht für alle Menschen, universell, damit sie errettet werden? Weil Er sagt: Joh. 17,9: ,,nicht bitte ich für die Welt sondern für die welche du mir gegeben hast.“
3. 2 Petrus 3,9(b): ,,… da er nicht will dass irgend welche verloren gehen, sondern dass alle zur Busse kommen.“
– FRAGE: Hat der Gott der Himmel nicht genug Kraft um zu erfüllen was Er will?(Jesaja 46,9-11)
– FRAGE: Müssen die Ausdrücke ,,will“, ,,keiner“, ,,alle“, universell angewendet werden, oder müssen sie angewendet werden an die, welchen Petrus schreibt – ,,auserwählt nach Vorkenntnis des Vaters“. (1Petrus 1,1-2), und ,,denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben … “ (2Petrus 1,1)?

SCHLUSSFOLGERUNG

Auch andere aufgezählte Passagen von Gelehrten könnten erwähnt und befragt werden.Aber eine komplette Behandlung würde ein monumentaler Dienst bedeuten-es geht dabei nicht um die Schwierigkeit der Erklärungen sondern um die fast unerschöpfliche Menge der Beweise die begrenzte Benützung der Ausdrücke ,,alle“ und ,,Welt“ bestätigen würden.
Es besteht die ständige Tendenz des bequemen Studenten, dass er sich begnügt mit Versen welche einfach scheinen in den Erklärungen der grossen Doktrinen, wie zum Beispiel die Auserwählung, die Errettung oder die Heiligung. Die Universitätsprofessoren werden ihre Theologie auf eine handvoll Absätze gründen welche ihnen als universales Spektrum scheinen.Zum Beispiel, gründen sie die Doktrin über Busse auf Johannes 3,16, aber nicht auf die kontextuelle, comparative (vergleichende) oder konditionelle (bedingte) Auslegung desjenigen Verses. Sie gewähren auch überhaupt keine Autorität den Buss-Anweisungen des Alten Testamentes; und dies nicht nur in einigen Versen, sondern Kapitel um Kapitel und Buch um Buch!Ist somit das Gleichgewicht ausgeglichen wenn man es so auslegt: das Viele im Licht des Wenigen oder das Wenige im Licht des Vielen? Sicher ist, dass die wichtigeren Passagen das Fundament einer gesunden Auslegung sein müssen.
Das Gebet des Autors ist, dass diese kurze bescheidene Schrift, den Geist und Verstand des Lesers herausfordern soll, dass er sich ,,vertieft in die Tiefe“ um die kostbaren Perlen zu finden, welche man nur dann entdeckt, wenn man grosse Opfer bringt für die Zeit zum sehr genauen Studium und zu wirksamem Gebet.
WER SIND WIR?

Wir sind die Nachkommen der ersten Versammlung welche der Herr Jesus Christus gegründet hat in der Zeit Seines Wirkens auf der Erde. Unsere Vorfahren haben existiert in allen Jahrhunderten, unter den Montanisten, Novatianer, Donatisten, Pauliziaren, Waldenser, bekannt im allgemeinen unter dem Namen von Wiedertäufern. Wir bestehen auf die biblische Lehre und Praxis, glauben an die Unabhängigkeit jeder Baptisten Versammlung. Und an ihre Trennung vom Staat und jedwelcher religiösen, menschlichen Organisation ( wie zum Beispiel die Denominationen, Gemeinschaften, Kirchenvereinigungen, u.s.w. ).
Für zusätzliche Informationen und für den Katalog unserer kostenlosen Publikationen, wenden Sie sich bitte an folgende Adresse:

ADUNAREA BAPTISTĂ „ HARUL SUVERAN “
str. Izvor nr.3
BOCȘA , CARAȘ – SEVERIN
325300
oder
e-mail: raule@xnet.ro
tel. : 0721262013

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